Bewertung einer Software zur psychologischen Gefährdungsbeurteilung

Psychologische Gefährdungsbeurteilung

Rund 17% der Behandlungskosten von erwerbstätigen Personen betreffen psychische Krankheiten (Bödeker, 2006). Als Ursache wird unter anderem psychische Beanspruchung vermutet. Diese entsteht durch psychische Belastung, sofern nicht ausreichend persönliche Ressourcen zur Verfügung stehen. Die Konsequenzen von psychischer Beanspruchung zeigen sich jedoch nicht nur in Erlebens- und Verhaltenssymptomatiken. Somatische Erkrankungen können ebenso die Folge sein. Es ist daher davon auszugehen, dass die Dunkelziffer der wahren Behandlungskosten weit über den 17% liegt.

Aktueller Lösungsansatz

Um Unfälle und Gefahren am Arbeitsplatz zu verhindern, entwickeln Bund, Länder und Unfallversicherungsträger gemeinsam eine Arbeitsschutzstrategie (GDA). Diese Strategie ist im Arbeitsschutzgesetz verankert (§20a ArbSchG). Das Gesetz verpflichtet die Arbeitgeber innen, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu schützen. Das Gesetz wurde am 25.10.2013 explizit um die psychische Belastung erweitert. Vermeidbare negative psychische Gesundheitseinflüsse durch den Beruf sind somit gesetzlich durch die Arbeitgeber innen zu verhindern. Die mitarbeitende Person wird durch das Gesetz verpflichtet, dem Arbeitgeber oder der Arbeitgeberin Auskunft zu geben.
Die GDA beschreibt in kostenfreien Leitlinien die Ursachen psychischer Beanspruchung. Sie sind dort als Arbeitsbedingungsfaktoren geführt. Als Instrument zur Steuerung wird eine Gefährdungsbeurteilung vorgeschlagen. Als methodische Zugänge sind (a) standardisierte schriftliche Befragungen der Mitarbeitenden, (b) Beobachtungen / Beobachtungsinterviews oder ein (c) moderierter Analyseworkshop möglich. Es stellt sich die Frage, warum psychische Belastung in der Arbeitswelt eine bedeutsame Rolle spielt, obwohl die GDA Inhalte zur Vermeidung kostenfrei zur Verfügung stellt.

Problem der aktuellen Situation

Nur bei 20% der durchgeführten Gefährdungsbeurteilungen werden psychologische Faktoren berücksichtigt (Weigl et al., 2016). Das bedeutet, dass in vielen Unternehmen Mitarbeitende nicht über ihre erlebte psychische Belastung befragt werden. Den Umgang mit dem Risiko wird den Angestellten überlassen und nicht systematisch kontrolliert.

Mögliche Ursachen

Die Versorgungslücke wird zusammenfassend auf die folgenden zwei Ursachen zurückgeführt.
Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung wird häufig von betriebsärztlich Tätigen übernommen. Arbeitsmediziner innen befragen Mitarbeiter innen in der Regel nicht zu psychischer Belastung in einem Anamnesegespräch (Weigl et al., 2016). Zu den Standardmethoden gehören eher Untersuchungen zur körperlichen Belastung, wie zum Beispiel des Muskel-Skeletts.
Psychologen und Psychologinnen verfügen über hilfreiche Fachkompetenzen, um eine psychische Gefährdungsbeurteilung durchführen zu können. Meist haben sie (a) eine Ausbildung in der Gesprächsführung, (b) können psychometrische Tests angemessen auswählen, einsetzen und interpretieren, (c) teilweise auch valide Fragebögen selbst entwerfen und (d) haben Kenntnisse in der Evaluation von Interventionen. Sie werden jedoch selten im Arbeits- und Gesundheitsschutz eingesetzt (Bamberg & Mohr, 2016). In der Regel werden sie erst tätig, wenn sie von einem Betriebsarzt oder einer Betriebsärztin dazu aufgefordert werden.

Zu automatisierende Funktion

Im Rahmen dieses Fallberichts wird untersucht, ob die beschriebene Versorgungslücke durch eine Softwarelösung geschlossen werden kann. Das bedeutet, ob der folgende manuelle Prozess durch eine menschenzentrierte Automatisierung abgelöst werden kann (vgl. Sarter et al., 1997). Bei dieser werden Aufgaben eines Experten oder einer Expertin durch die Automation abgelöst, wobei die letztendliche Verantwortung bei einem Supervisor oder einer Supervisorin verbleibt (vgl. Scholtz, 2003).
Gegeben der gewählten Softwareautomatisierung werden nur Funktionen einer standardisierten schriftlichen Befragung der Mitarbeitenden beschrieben. Streng genommen sind alle beschriebenen Automatisierungen kategorisch eher einer Digitalisierung zuzuordnen. Das liegt daran, dass den automatisierten Funktionen keine maschinelle Intelligenz zugrunde liegt. Beispielsweise werden keine maschinellen Entscheidungen auf Basis eines komplexen lernenden Algorithmus getroffen.

Aktueller manueller Prozess

Im Allgemeinen beinhaltet eine klassisch durchgeführte Befragung der Mitarbeitenden zur psychischen Gefährdungsbeurteilung folgende Schritte: (a) standardisierten Fragebogen entwickeln, (b) Fragebogen bei Gesetzesänderungen aktualisieren und evaluieren, (c) Fragebogen ausdrucken, (d) Fragebogen verteilen, (e) Fragebogen einsammeln, (f) Fragebogen auswerten, (g) zu verändernde Arbeitsbedingungsfaktoren nach Ausmaß priorisieren, (h) Ergebnisse dokumentieren, (i) Handlungsempfehlung auf Basis des Risikoergebnisses ableiten, (j) Arbeitsbedingungsfaktoren als Ziel einer Maßnahme auswählen, (k) Maßnahme umsetzen.

Teilautomatisierter Zielprozess durch Softwareeinsatz

Die ersten beiden Schritte (a, b) sind nicht automatisierbar. Sie müssen durch einen Menschen entwickelt und aktualisiert werden. Im Rahmen einer gekauften Software hätte man allerdings den Vorteil, das entsprechende Wissen dazu nicht zu benötigen. Das entsprechende Fachwissen ist in der Software bereits implementiert. Die Schritte c - g sind durch eine Software digitalisierbar. Fragebögen müssen nicht mehr ausgedruckt und verteilt werden (c). Die Software kann die Teilnehmer innen selbständig, sofort oder zu einem festgelegtem Datum per E-Mail zu der Befragung einladen (d). Über ein festgelegtes Enddatum oder sobald alle Befragten den Fragebogen ausgefüllt haben, kann die Umfrage automatisch geschlossen (e) und ausgewertet werden (f). Ein positiver Nebeneffekt der digitalen Erhebung über ein Online-Formular ist, dass die Umfrage anonym erfolgen kann. Dies gewährleistet einen hohen Datenschutz und stärkt das Vertrauen und die Offenheit der Befragten (laut Interviewpartner in). In der Auswertung kann die Software die Ergebnisse nach Ausmaß bewerten. Durch eine absteigende Sortierung der bewerteten Risiken kann eine sinnvolle Priorisierung vorgenommen werden (g). Die Dokumentation (h) kann digital gespeichert werden, der Inhalt muss jedoch von einer Person erfolgen, die die umgesetzte Maßnahme beschreibt. Handlungsempfehlungen können in generischer Form erfolgen (i). Welche Arbeitsbedingungsfaktoren durch eine Maßnahme verändert werden soll (j) bleibt ebenfalls nicht automatisierbar, sowie ihre Planung und Umsetzung (k). Aufgrund fehlender allgemeingültiger Grenzwerte kann das Ausmaß eines Faktors nicht bereits in der Auswertung automatisiert als handlungsbedürftig gekennzeichnet werden.

Erfolgsmessung der Automation

Den Erfolg der Automation könnte man an der Anzahl an durchgeführten psychischen Gefährdungsbeurteilungen messen. Diese stünde im Verhältnis zu der Anzahl an manuell durchgeführten Befragungen. Es ist davon auszugehen, dass öfter durchgeführte Befragungen und folgende Maßnahmen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Risikofaktoren berücksichtigt und minimiert werden. Dieser Vergleich scheint angemessen, da das Problem die geringe Anzahl an Erhebungen in Unternehmen ist.

OurSurvy Software zur Gefährdungsbeurteilung

Um die Möglichkeiten einer Gefährdungsbeurteilungssoftware zu erkunden, wurde das Produkt OurSurvy gewählt. Zum Produkt wurde einer der Geschäftsführer innen der Phrenos GmbH am 10.01.2022 interviewt. Alle folgenden Informationen beziehen sich auf das geführte Gespräch und einem Manual, welche den verwendeten Fragebogen und seine Gütekriterien beschreibt.
Die Firma entwickelt seit Mitte 2018 eine Online-Lösung, mit der Unternehmen eine Befragung der Mitarbeitenden zur Gefährdungsbeurteilung durchführen können. Der Fragebogen kann entweder im Browser oder in einer mobilen Anwendung ausgefüllt werden.
Der verwendete Fragebogen wurde auf Basis der Empfehlungen der Arbeitsbedingungsfaktoren der GDA-Leitlinie entwickelt und in einer Validierungsstudie testtheoretisch untersucht.

Fragebogenvalidierung

Dazu wurde eine nach Alter und Geschlecht geschichtete Zufallsstichprobe beschäftigter Personen (N = 268) gezogen. Im Folgenden werden die Hauptgütekriterien nach dem Schulnotensystem von mangelhaft bis sehr gut bewertet. Die Objektivität in der Durchführung und Auswertung kann durch den standardisierten Fragebogen und der maschinellen Auswertung als sehr gut bewertet werden. Die Reliabilität der Skalen kann für elf Skalen als sehr gut (Cronbachs α .80 - .92), für vier weitere als befriedigend (Cronbachs α .70 - .80) bewertet werden. Die Validität wird insgesamt als gut eingestuft. Ergebnisse der konvergenten Validität zeigen hohe Zusammenhänge zu etablierten Fragebögen (r = 78 - .88). Ergebnisse der Kriteriumsvalidität zeigen mittlere Zusammenhänge der Skalen zu Außenkriterien (z. B.: r = .59 Arbeitszufriedenheit).

Ablauf der Umfrage

Die arbeitgebende Person kauft das OurSurvey Produkt und erhält Zugangsdaten, um die zu befragenden Personen einzuladen. Die Einladung erfolgt per E-Mail und enthält einen Link, welcher für alle Teilnehmenden gleich ist.
Dies gewährt eine anonyme Erhebung. Die einladende Person hat zu keinem Zeitpunkt eine Information darüber, wer bereits den Fragebogen ausgefüllt hat. Diese Möglichkeit der Anonymisierung ist bei einer Paper-Pencil Variante kaum nachahmbar. Die Befragung kann mit einem Enddatum oder einer Anzahl an ausgefüllten Fragebögen terminiert werden. Die eingeladenen Mitarbeitenden füllen den Fragebogen im Browser oder per App im Betrieb oder zu Hause aus. Die Teilnehmenden erhalten ihre persönliche Auswertung direkt als PDF zum downloaden. Eine Registrierung zur Software kann aus Anonymitätsgründen nicht gewährt werden. Die Daten eines Mitarbeiters oder einer Mitarbeiterin dürfen nicht mit personenbezogenen Daten wie einer E-Mail Adresse verknüpft werden.
Im Gegensatz zur Paper-Pencil Variante kann die Auswertung sofort erfolgen. Das gilt auch für die Verantwortlichen der Umfrage. Diese sehen jedoch nach Ablauf ein Ergebnis aller Beteiligten. Im Ergebnis werden die Werte der entsprechenden Risikofaktoren laienverständlich beschrieben und farblich von grün über gelb bis rot gekennzeichnet. Es wird eine fünfstufige Skala verwendet, von ungünstig bis günstig. Im Falle eines Wertes im Risikobereich werden diese der Rangfolge nach von oben nach unten sortiert. Zu jedem ungünstigen Wert werden allgemeine Handlungsempfehlungen gegeben. Diese geben den arbeitgebenden Personen erste Hinweise, wie man den Risikofaktor im Allgemeinen minimieren kann. Der Vorteil der Software liegt im Gegensatz zu Paper-Pencil Fragebögen in der dynamischen Auswertung. Auffällige Werte müssen nicht erst gesucht werden, sondern werden prominent platziert und nach Schweregrad sortiert.
Die Ergebnisse der Umfrage werden gespeichert und können gemeinsam mit der geplanten Maßnahme abschließend in der Software dokumentiert werden. Damit erfüllt man die gesetzliche Vorschrift des Arbeitsschutzgesetzes (§ ArbSchG). Als zentraler Ort der Daten können dadurch Jahr für Jahr die Werte verglichen werden, um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu prüfen.

Bewertung der Software

Die Sinnhaftigkeit, eine psychische Gefährdungsbeurteilung durchzuführen, steht außer Frage. Die Risiken sind hoch, wenn der psychische Aspekt der Arbeitsbelastung unbeachtet bleibt. Es könnte sein, dass Personen aus gesundheitlichen Gründen die Unternehmung verlassen oder ausfallen, krank arbeiten (Präsentismus) oder trotz guter körperlicher Verfassung der Arbeit fernbleiben (Absentismus).
Die Frage, ob es sinnvoller ist, eine Software zur Befragung der Mitarbeiter innen zu verwenden, kann nicht bedingungslos mit Ja beantwortet werden. Es kommt darauf an, wie effektiv der Prozess ohne Software verläuft. In Unternehmen, in denen Fachwissen fehlt und psychische Gefährdungsbeurteilungen nicht, selten oder schlecht durchgeführt werden, ist die Software empfehlenswert.
Die Software (a) verursacht nur einmalig Kosten, (b) benötigt keine Wartung bzw. technische Inbetriebnahme, (c) die Durchführung und Bedienung ist für den oder die Arbeitgeber in sowie die Mitarbeitenden einfach, (d) die maschinelle Auswertung verhindert menschliche Auswertungs- und Interpretationsfehler, (e) Mitarbeitenden wird, durch Anonymisierung, die Möglichkeit gegeben offen und ehrlich ihre wahrgenommene Arbeitsbedingungen zu bewerten, (f) die Daten werden verschlüsselt und ohne Bezug zur Person gespeichert.

Nutzen

Der Nutzen der Anwendung ist vor allem für Anwender innen, wie betriebsärztlich Tätige (ohne Zusatzausbildung) oder sonstige fachfremde Personen als sehr hoch einzustufen. Neue Empfehlungen der GDA-Leitlinie müssen nicht selbst als Fragebogen entwickelt und evaluiert werden. Darüber hinaus bedarf es keine Expertise, um die Anwendung zu bedienen und zu verstehen. Das gilt auch für die befragten Mitarbeiter innen. Andere psychometrische Tests sind in der Regel meist für Fachpersonen entwickelt und nicht laienverständlich. Es ist davon auszugehen, dass die Akzeptanz für die Benutzer innen hoch ist – aufgrund der verständlichen Sprache und dem direkt nachvollziehbaren Ergebnis.
Das Maß an Anonymität, das durch die Software gewährleistet wird, ist ein Herausstellungsmerkmal. Es wird durch die maschinelle Verarbeitung der Informationen erst möglich. Dies kommt bei einer psychischen Gefährdungsbeurteilung mit sensitiven Daten besonders zur Geltung. Aufgrund der gegebenen Anonymität können Befragte ehrlich antworten und müssen nicht fürchten, dass Rückschlüsse auf ihre Person gezogen werden. Zumindest so lange nicht, bis sie ihre Identität in Freitextfeldern preisgeben. Für den oder die Arbeitgeber in birgt das ebenso Vorteile. Die anonyme Umfrage erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die wahre Situation besser beschrieben und damit besser kontrolliert werden kann.

Kosten / Nutzenverhältnis

Die Kosten von 15 € pro Mitarbeiter in und Befragung sind gering im Vergleich zu den Kosten, die aufgrund psychischer Beanspruchung entstehen könnten. Zudem können die Kosten für eine Person mit Expertenwissen eingespart werden. Vorausgesetzt, die Person beschäftigt sich ausschließlich mit der Befragung der Mitarbeitenden, einer Gefährdungsbeurteilung. Damit ist das Kosten-/Nutzen Verhältnis der Software als hoch einzustufen.

Nutzbarkeit

Zur Nutzbarkeit wurde auf Herstellerseite eine Umfrage durchgeführt (System Usability Scale, Brooke et al., 1996). Dies erfolgte mit der selbigen Stichprobe, mit der der Fragebogen evaluiert wurde. Die Nutzungsfreundlichkeit kann als gut eingestuft werden (M = 72.63). Ab einem Wert von 68 wird von einer guten Gebrauchstauglichkeit ausgegangen (Bangor et al., 2009). Positiv fällt auf, dass keine Alterseffekte (> 50 vs. < 50 Jahre) in der Nutzbarkeit festgestellt werden.

Risiken

Es hat sich gezeigt, dass Gefährdungsbeurteilungen in manchen Unternehmen nicht durchgeführt werden. Es kann sein, dass eine Software, in der der Prozess weitgehend vereinfacht wird, trotzdem keine Verbesserung herbeiführt. Zum Beispiel, wenn eine Umfrage durchgeführt wird, um gegenüber " … Aufsichtspersonen zu dokumentieren, dass gesetzliche Vorgaben eingehalten wurden" (Bamberg & Mohr, 2016, S. 132). Die Befragungsergebnisse werden aber nie in Maßnahmen umgesetzt. Gegeben diesem Fall zeigt es, dass auch die beste Automatisierung nutzlos ist, wenn der Mensch versagt.
Durch die vollständige Anonymisierung der Befragung entsteht ein Risiko in der Gültigkeit der Befragung. Es ist möglich, dass sich immer dieselben Personen beteiligen bzw. nicht beteiligen, vor allem bei größeren Unternehmen oder Teams.
Es ist für die Auftraggeber innen nicht prüfbar, wer teilgenommen hat und wer nicht. Damit könnten wichtige erwähnenswerte Risiken im Verborgenen bleiben. Es ist ebenso nicht prüfbar, ob die befragende Person selber teilnimmt und vorsätzlich die Ergebnisse in eine Richtung verzerrt. Dieser Einfluss sollte sich allerdings nur in kleinen Umfragen niederschlagen.

Chancen und Zukunft

Die Leitlinie der GDA hat bereits gute Vorarbeit geleistet und bedeutsame Arbeitsbedingungsfaktoren benannt. Wechselwirkung dieser untereinander sowie Unterschiede in ihrem Einfluss auf Arbeitszufriedenheit, direkte Wechselabsichten oder gesundheitliches Erleben sind bisher unbekannt. Durch den Einsatz der Software können große Datenmengen gesammelt werden und Aufschluss darüber geben. Dadurch könnten in einer Auswertung Arbeitsbedingungen nach tatsächlichem akutem Gefahrenrisiko priorisiert werden. Maßnahmen könnten dadurch zielgerichtet geplant und Risiken effektiv minimiert werden. Aktuell wird numerisch nach größtem (subjektiv) bewerteten Risiko sortiert, ohne zu wissen, welchen tatsächlichen Einfluss dieser Arbeitsbedingungsfaktor hat.
Durch die große Menge an gesammelten Daten kann das Instrument stetig weiterentwickelt werden. Beispielsweise kann durch eine konfirmatorische Faktorenanalyse die gegebene Faktorstruktur stetig überprüft und verbessert werden.

Referenzen